Affäre aufgeflogen. Was jetzt?

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Das ist der Moment, in dem sich alles ändert. Für alle Beteiligten. Wenn eine geheime Affäre auffliegt, dann ist die Welt für alle drei danach eine andere. Wir werden überrollt von Gefühlen. Gedanken rasen und drehen sich im Kreis. Alte und ganz neue Muster setzen automatisch im Gehirn ein, fast so, als wären wir nicht mehr wir selbst. Mitunter fühlt es sich so an, als würde die Welt in einem Affentempo um uns herumwirbeln, während wir selbst mit einer innen Lähmung kämpfen, die alles Bisherige in unserem Leben in Frage stellt. 

Natürlich fühlt sich dieser Moment für jeden Menschen anders an. Und es macht einen Unterschied, in welcher Position ich bin, ob ich betrogen wurde, ob ich betrogen habe oder ob ich die dritte Person dieser Geschichte bin. Was jedoch alle in einem solchen Moment verbindet, ist die Erfahrung der Ohnmacht. Denn die aufkommenden Gefühle können so stark und so komplex sein, dass sie uns überfordern und wir nicht mehr wissen, was wir tun sollen. Wir können häufig nur noch reagieren, aber das Gefühl für die eigene Handlungsfähigkeit ist nicht mehr da oder ist zumindest stark eingeschränkt. Und tatsächlich bin ich aus jeder Perspektive jetzt abhängig von der Reaktion der Anderen und ich kann nur hoffen, dass mir mit Wohlwollen begegnet wird, dass ich Empathie erfahre und der Wille da ist, einen gemeinsamen Weg zu finden.

Trotz der inneren Überforderung müssen wir ins Handeln kommen, wenn wir diese Krise meistern wollen. Der nächste Schritt muss nicht zwanghaft eine Trennung nach der Affäre sein. Und die gute Nachricht dabei ist: Dieser Moment, der gerade deine Welt auf den Kopf stellt, wird Veränderung in dein Leben bringen – so oder so. Und du hast es selbst in der Hand, ob du die Chancen für dein Leben ergreifen willst und in welche Richtung du die Weichen stellen wirst. Eine Affäre ist nicht das Ende der Beziehung. Es ist möglich danach einen Neuanfang zu wagen. Wenn du deine aktuelle Erfahrung richtig nutzt und dich mit deinen Bedürfnissen und Wünschen mutig einbringst, dann wird dieser Moment deine Beziehung vertiefen und für die Zukunft stärken. Den Fremdgehen kann verziehen werden, es braucht nur Arbeit an dem Problem.

Wenn Du betrogen wurdest

Wenn du betrogen wurdest, dann geht in dir drin etwas sehr Wertvolles kaputt: Dein Vertrauen. Weil du belogen wurdest, hast du nun das Bedürfnis alles zu hinterfragen. Du kannst nicht mehr einfach glauben und vertrauen, du MUSST misstrauisch sein. Du musst überall Hinweise finden, die vielleicht auf weitere Lügen hindeuten. Wer diese Erfahrung selbst gemacht hat, der weiß, wie grauenvoll sich diese Verunsicherung anfühlt. Denn wo wir vorher entspannt waren, ist jetzt der ständige, quälende Zweifel. Wir schauen unseren Partner oder unsere Partnerin¹ mit anderen Augen an. Wir fühlen anders, wenn wir ihn oder sie anschauen und wir haben keine Gewissheit mehr, dass diese Liebe zwischen uns alle Herausforderungen meistern wird. Da ist ein Knacks. Ein heftiger Knacks. Und der verletzt uns da, wo wir am verwundbarsten sind: in unserer Identität und in unserer Integrität. Da ist neben dem sexuellen Betrug oder der emotionalen Affäre häufig eine noch viel tiefergehende Sache: Der Betrogene muss seine Vorstellung über sich selbst und den Partner neu zusammensetzen. Er muss damit umgehen lernen, dass die gemeinsame Vergangenheit zumindest in Teilen, vielleicht aber auch über weite Strecken nicht so war wie gedacht. Er muss sich sortieren und lernen, mit einer Vielzahl von neuen Gefühlen und automatischen Reaktionen des Gehirns zurecht zu kommen. Welche Mühen das macht, ist den wenigsten bewusst. 

Und daher beginnt der erste Schritt in die richtige Richtung mit einer schonungslosen Aufklärung darüber, welchen seelischen Schaden du als betrogener Mensch erlitten hast. Deine Verletzung ist zugleich komplex und sehr spezifisch. Bevor du auch nur an Heilung oder Vergebung denken kannst, brauchst du eine ehrliche Bestandsaufnahme. Einen Schadensbericht. Erst danach wird es möglich sein, zu erkennen, was du zur Heilung benötigst und erst, wenn du spürst, dass deine Partnerin damit anfängt, dich zu verstehen und das volle Ausmaß deiner Katastrophe zu erfassen, erst dann wird es für dich möglich werden, dass du auch die Perspektive deiner Partnerin und sogar die ihrer Affäre in den Blick nehmen kannst. Du wirst auch verstehen, welche alten Wunden dein aktuelles Erleben wieder aktiviert haben und du kannst die Chance ergreifen, diese alten Wunden in dir nachheilen zu lassen. Aber bis dahin ist ein weiter Weg. Dein Weg beginnt bei dir und dem, was jetzt in dir ist, denn du willst auch nach diesem Erlebnis wieder Vertrauen aufbauen können. 

Konkret: Beginne täglich zu schreiben, benenne deine Gefühle, erkenne deine Bedürfnisse, suche den Austausch mit zugewandten Personen und übe dich täglich in positiver Selbstbestärkung. Meditiere, bewege dich regelmäßig, schlafe viel, ernähre dich so gesund es geht und bleib mit deinem Schmerz nicht allein. 

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Wenn du betrogen hast

Wenn du betrogen hast, dann bist du zwar einerseits in einer anderen Rolle, aber anderseits ist deine Situation keineswegs leichter. Du bist ebenfalls konfrontiert mit vielen und mitunter heftigen Gefühlen. Sehr oft ist da erstmal ein schlechtes Gewissen und riesiges Schuldgefühl im Vordergrund. Du sagst dir selbst, dass du ein Arschloch bist, weil du deine Partnerin betrogen hast, obwohl du sie ganz und gar liebst. Du weißt selbst nicht so genau, wie das passieren konnte und bereust deiner Partnerin fremdgegangen zu sein. Gleichzeitig sind in dir Gefühle für einen anderen Menschen entstanden – oder zumindest konntest du bestimmte Bedürfnisse mit diesem anderen Menschen befriedigen. Vielleicht versucht du das zu leugnen. Vielleicht verwirren dich diese Gefühle. Vielleicht trauerst du um den Verlust dieser besonderen Verbindung. Vielleicht ist aber auch alles taub und stumm in dir, weil du so viel Durcheinander nicht ertragen kannst. 

So oder so, du ringst mit widerstreitenden Gefühlen und Wünschen, und es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass auch du in Folge der Krise in eine Identitätskrise schlitterst. Denn womöglich hättest du nicht für möglich gehalten, dass du so handeln und fühlen würdest. Du hast die Situation mit all ihren Konsequenzen vielleicht falsch eingeschätzt. Du hast dich auch in dir selbst getäuscht. Daher musst du dir ebenfalls die Frage neu stellen: Wer bin ich? Was will ich im Leben? 

Wenn du diese Krise produktiv bewältigen willst, dann kommst du nicht darum herum, dein Handeln zu ergründen und zu fragen, welche unerfüllten Bedürfnisse du dir mit deiner Affäre erfüllt hast. Es ist wichtig, dass du verstehst, dass du nicht einfach ein Arschloch bist. Im Gegenteil. Vermutlich bist du ein empfindsamer Mensch mit ungesehenen Hoffnungen und Sehnsüchten. Jemand, der nicht ausreichend gut für sich selbst gesorgt hat. Du hast vielleicht gelernt, dass du dich verbiegen und verstellen musst, um anderen zu gefallen und ihren Wünschen zu entsprechen. Da war bislang vielleicht zu wenig Raum in deinem Leben für manche deiner ureigensten Bedürfnisse. 

In jedem Fall ist es so, dass die Biologie des Menschen tatsächlich nicht sehr gut geeignet ist für die Monogamie. Frauen wie Männer suchen instinktiv nach neuen Erfahrungen und Impulsen. Unser Gehirn braucht und genießt diese neuen Eindrücke, und deshalb gibt es in uns allen diese Sehnsucht nach dem Neuen und Fremden. Erst dadurch, dass wir über diese Themen nicht gelernt haben zu sprechen, entsteht die Notwendigkeit zum Betrug und zur Heimlichkeit. Was ich damit sagen will: Bitte nimm dich nicht zu hart zu Gericht. Du bist Mensch. Genau wie dein Partner. Ihr bringt euch beide mit euren Stärken und Schwächen in die Beziehung ein. Und das, was euch gerade geschieht, ist überaus menschlich.

Sicherlich leidest du darunter, welche Schmerzen und Verletzungen dein Verhalten für alle Beteiligten zur Folge hat. Es ist alles schwer genug. Du brauchst dich nicht zusätzlich selbst zu verurteilen. Je mehr Verständnis und Mitgefühl du für dich selbst aufbringen kannst, umso eher wirst du deinem Partner jetzt beistehen können. Denn tatsächlich ist der erste und wichtigste Schritt, dass ihr miteinander die Verwundungen betrachtet, die entstanden sind. Und dabei wird im ersten Schritt die Verletzung des anderen im Mittelpunkt stehen. So sehr dein Wunsch auch verständlich ist, dass doch jetzt bald mal alles wieder gut sein muss, du wirst Geduld brauchen. Denn die Aufgabe, die sich euch beiden stellt, ist groß. Stell dich bitte darauf ein, dass der Heilungsprozess für euch beide lange - vielleicht sogar Jahre - dauern wird. Eure alte Beziehung ist vorbei. Das müsst ihr jetzt verkraften. Erst danach könnt ihr schauen, wie das Neue aussehen kann.

Lesetipp: 5 Schritte, um eine Affäre zu bewältigen.

Wenn du die dritte Person bist

Zu einer Affäre gehören drei. Manchmal ist der dritte Part einer Affäre selbst betrogen, wenn er nichts von der festen Beziehung wusste, das kommt vor. Wenn dies so ist, dann gibt es wenig Chance auf irgendeine Fortsetzung nach dem großen Erwachen – einfach, weil du nicht daraufsetzen kannst, dass dir offen und ehrlich begegnet wird. Du solltest so schnell wie möglich Abstand gewinnen und dich bestmöglich um dich selbst kümmern. Du solltest diese Affäre loslassen.

Meistens ist die dritte Person aber im Bilde und weiß, dass es eine feste Bindung der anderen gibt. Je nachdem, wie das bei dir aussieht, bist du natürlich auch vor eine große Aufgabe gestellt. Denn vielleicht hoffst du gerade, dass die Beziehung der anderen endet und für dich eine Affäre zur Beziehung wird. Vielleicht hoffst du auch, dass es auch ohne ein Ende der Beziehung für dich einen Platz im Leben der anderen geben wird, wie auch immer dies aussehen kann.

Ganz klar ist jedoch, nach dem Auffliegen der heimlichen Affäre ist auch für dich nichts mehr wie es war. Die Heimlichkeit hat dir Schutz gegeben. Jetzt bist du den Blicken und Urteilen der anderen ausgesetzt. Eure schmetterlingsreiche Verbindung verändert sich jetzt schlagartig. Dein Affären-Partner ist ab sofort mit großen persönlichen Problemen konfrontiert. Er braucht seine Kraft, um nach sich selbst und seiner Beziehung zu schauen. Er wird nicht mehr die gleiche Anziehung zu dir empfinden. Einfach, weil etwas anderes jetzt in den Vorderrund rückt.

Im besten Falle kannst du auf der freundschaftlichen Ebene für die andere da sein. Mit Verständnis und Empathie. Bestenfalls kannst du Raum geben und geduldig abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Doch ob du das kannst, hängt auch von deiner eigenen Verwundung ab. Denn natürlich verlierst auch du jetzt etwas, dass dir viel bedeutet hat. Und auch du hast ein Recht auf deine Gefühle, deine Wünsche, deine Sehnsüchte und deine Trauer. Trotzdem solltest du auf keinen Fall hoffen, dass eure Affäre weitergehen wird, denn das wird sie nicht. Vielleicht, ganz vielleicht entsteht etwas Neues gemeinsam. Das hängt aber ganz entscheidend davon ab, mit wieviel gegenseitigem Verständnis und Großmut ihr mit den Verwundungen und Grenzen der anderen umgehen könnt. Vielleicht tröstet dich folgender Gedanke: Du hast etwas Besonderes in deiner Affäre erlebt und dieses Schöne darf in deinem Herzen sein. Behalte es lieb und heilig, aber versuche nicht daran festzuhalten. Denn selbst wenn daraus eine Beziehung erwachsen sollte, würde sich eure Verbindung jetzt verändern. Das Leichte und Geheimnisvolle liegt hinter euch. Schau, wo du Trost findest und bleibe mit deinem Kummer nicht allein.

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¹ Im Sinne der besseren Lesbarkeit wird die männliche oder weibliche Form gewählt. Fühl dich unabhängig davon bitte angesprochen, wo es dich betrifft.

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Konstruktiver Umgang mit Schuld und Verletzung