Die 7 Praktiken der Couple Care

Die sieben Praktiken der Couple Care für eine glückliche Beziehung basieren auf den Forschungsergebnissen der Eheleute Julie und John Gottman. Die beiden haben über mehrere Jahrzehnte unzählige Paare untersucht und dabei die Grundlagen einer stabilen Langzeitbeziehung herausgearbeitet. Die wichtigste ist demnach emotionale Intelligenz. Diese bewirkt, dass ein Paar Wege und Mittel findet, wie im Alltag die positiven Gedanken und Gefühle in Bezug auf die Beziehung die negativen überwiegen. Auch glückliche Paare streiten, sind genervt und verletzten sich gegenseitig. Aber sie finden immer wieder zurück in einen positiven Bezug zueinander. Dies zu erlernen und zu trainieren ist das Ziel der folgenden sieben Praktiken. Sie sind für dich, wenn du gerade unglücklich in einer Beziehung bist, aber auch wenn du glücklich bist und dafür sorgen möchtest, dass deine Beziehung langfristig glücklich bleibt. 

1. Sich kennen und immer wieder neu kennenlernen

Wie gut kennst du deinen Partner oder deine Partnerin? Sehr gut, natürlich. Ihr kennt euch in- und auswendig. Doch tatsächlich kennt ihr nur bestimmte Seiten aneinander. Menschen sind vielschichtig und sie verändern sich im Laufe der Zeit. Sei dir daher nicht zu sicher über dein Wissen. Es kann veraltet sein. Und es macht für gewöhnlich sehr großen Spaß sich gegenseitig über die „Partner-Landkarte“ auf den neuesten Stand zu bringen! 

2. Zuneigung pflegen und Bewunderung ausdrücken

Das Gefühl der Liebe entsteht, wenn mir der andere in liebevoller Weise begegnet. Indem er mich anlächelt, berührt, mir etwas Wertschätzendes sagt, sich bedankt, sich mir zeigt und offenbart. Das, wohin wir unsere Aufmerksamkeit und Energie richten, bekommt größeres Gewicht. Wenn wir also das Positive in den Fokus unserer Wahrnehmung rücken und es praktizieren, wird es automatisch wachsen. Und es verschwindet, wenn wir es nicht beachten. 

3. Sich einander zuwenden – immer wieder

Das Zaubermittel glücklicher Langzeitpaare sind kleine Momente der Zuwendung. Paare richten im Alltag immerfort Aufforderungen aneinander, die Hilfe und Unterstützung zum Ziel haben. In diesen Momenten entscheidet der jeweils andere, ob er sich dem geäußerten Bedürfnis zuwendet oder es ignoriert. Wenn letztes zu oft vorkommt, führt das zu einem Gefühl der Entfremdung und löst möglicherweise Unglück oder Beziehungsprobleme aus. Es kommt daher darauf an, ausreichend häufig das Bedürfnis des Partners aufzugreifen.
Lesetipp: Aktive Zuwendung - eine Erste-Hilfe-Maßnahme in Beziehungskrisen.

Wenn du dir professionelle Begleitung für deine Beziehungsfragen wünschst, kannst du hier eine kostenlose Erstberatung mit einem unserer Coaches vereinbaren.

4. Aneinander wachsen – sich gegenseitig beeinflussen und prägen

Wir sind niemals fertig. Unser Gehirn reift und verändert unsere Persönlichkeit bis ans Lebensende. Die Hirnforschung erklärt, wie wir uns durch unsere tägliche Praxis selber formen. Leider gibt es eine Tendenz zur Festigung des bereits Bekannten. Und da neue Probleme neue Lösungsansätze erfordern, brauchen wir immer wieder neue Impulse, Inspiration, sich selbst in Frage zu stellen und etwas Unbekanntes zu entdecken. 

5. Die lösbaren Probleme lösen

Probleme gibt es im Leben eines jeden Paares. Die Kunst besteht darin, die Probleme mutig und konstruktiv zu besprechen, und gemeinsam Lösungen dafür zu suchen. Eine Beziehungspause ist, wie manche glauben zwar die einfachste Lösung aber die Probleme werden dadurch nicht verschwinden. Es braucht Kommunikation, um Probleme zu lösen. Allerdings gibt es Probleme, die das Paar in eine Pattsituation bringen, weil Wünsche und Werte beider gegeneinander stehen. Solche Probleme sind nicht lösbar, sie sind aber dennoch integrierbar.

Lesetipp: Konstruktive Konfliktlösung

6. Die ewigen Probleme integrieren

In einer Pattsituation geht es darum, die Bedürfnisse und Werte hinter einem Streit zu entdecken und dahinter die heimlichen Lebensträume der Menschen sichtbar zu machen. Auch wenn sich aus manchen Problemen nicht immer ein Kompromiss ableiten lässt, so kann doch das gegenseitige Verständnis wachsen und eine gemeinsame Haltung entstehen, nach der die Unterschiede der Wünsche schlicht ein Teil der Beziehung sein dürfen.

7. Einen gemeinsamen Sinn schaffen

Langzeitbeziehungen sind dann stabil, wenn sie für die Träume und Wünsche aller Beteiligten einen Raum bieten. Je bewusster uns unsere verborgenen Träume sind, je klarer wir miteinander über unsere Sehnsüchte und Lebensziele sprechen, umso leichter kann ein geteiltes Bild entstehen. Eine Beziehung bekommt dadurch Sinn, dass sie dem Streben der Einzelnen einen sicheren Rahmen gibt. Diesen abzustecken und immer wieder neu zu gestalten ist Kernaufgabe der regelmäßig praktizierten Couple Care. 

So stellt ihr eure Couple Care auf: Anleitung zum Aufstellen der Couple Care

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Offene Beziehung - Und jetzt? Wie lerne ich neue Leute kennen?

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